LTE-Ausbau – Die Bundesländer im Überblick

Die Netzbetreiber haben den LTE-Ausbau in den letzten Jahren intensiv vorangetrieben. Die LTE-Netzabdeckung deutschlandweit liegt im Jahr 2019 über 90 Prozent. Bereits Ende 2018 erreichten Telekom (98 Prozent), Vodafone (93 Prozent) und o2 (88 Prozent) eine gute 4G-Abdeckung nach Bevölkerung, wie aus dem letzten Jahresbericht der Bundesnetzagentur hervorgeht. Die 4G-Versorgung ist jedoch nicht in allen Bundesländern gleichermaßen gut und es gibt deutliche Unterschiede.

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In den Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin bieten die Netzbetreiber heute eine LTE-Netzabdeckung von 100 Prozent. Schlechter steht es um die 4G-Versorgung in Bundesländern wie dem Saarland, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Brandenburg. Doch auch in diesen Ländern sprechen die Mobilfunkanbieter von einer guten 4G-Abdeckung von über 90 Prozent. In der Vergangenheit wurden bei Politik und Bürgern immer Zweifel laut, ob die Netzbetreiber den LTE-Ausbau so intensiv vorantreiben, wie es in der Pressemeldung der Anbieter heißt. Brandenburg rief die Bürger zum Beispiel 2018 auf, Funklöcher zu melden. In sechs Monaten wurden 23.000 Funklöcher in dem Bundesland gemeldet. Niedersachsen startete es eine ähnliche Aktion.

Aufgrund solcher Aktionen und verschiedener Netztest vor allem von OpenSignal wurde zuletzt hierzulande immer wieder über Funklöcher und die 4G-Netzabdeckung diskutiert. Hinkt Deutschland beim LTE-Ausbau im europaweiten Vergleich wirklich hinterher? Gegen solche Vorwürfe haben sich die Netzbetreiber gewehrt. Telekom und Vodafone betont zum Beispiel, dass sich viele Gemeinden und Bürger gegen Sendemasten aussprechen. Besonders in Baden-Württemberg sei der Widerstand groß.

LTE-Ausbau: Warum sind einzelne Bundesländer schlechter versorgt?

Stärkerer oder schwächerer Widerstand gegen Sendemasten in einzelnen Bundesländern ist ein Grund für die unterschiedliche LTE-Abdeckung in den Ländern. Sieht man es nüchtern, ist dies nicht der ausschlaggebende Grund für eine schlechtere oder bessere Versorgung. In Baden-Württemberg spielt vor allem die Topographie eine wesentliche Rolle. Auch die Grenznähe zu Frankreich hat sich negativ auf die 4G-Versorgung in Baden-Württemberg ausgewirkt.

In Grenznähe gibt es häufiger Funklöcher (Bildquelle: istockphoto.com, Yuri Arcurs)

Lange Zeit konnten die Netzbetreiber die Grenzregionen zu Frankreich nicht mit der LTE-Frequenz 800-MHz ausbauen, um nicht den Funk des französischen Militärs zu stören. Eine ähnliche Situation fand sich in Rheinland-Pfalz und vor allem im Saarland. In anderen Bundesländern wiederum konnten Grenzregionen nicht mit 800-MHz ausgebaut werden, da hierdurch der Rundfunk gestört wurde. Mittlerweile existieren solche Probleme nicht mehr, die Frequenzen mit 800-MHz kommen in Europa nur noch für Mobilfunk und den LTE-Ausbau zum Einsatz.

700-MHz und Auflagen der Bundesnetzagentur gegen Funklöcher

Die 4G-Versorgung in den Bundesländern ist so recht unterschiedlich. Die LTE-Netzabdeckung in den einzelnen Flächenbundesländern dürfte sich immer mehr annähern.  Seit Mitte 2019 bauen Telekom, Vodafone und o2 die ländlichen Regionen mit 700-MHz aus. Die Netzbetreiber schließen mit den Frequenzen der Digitalen Dividende II gezielt Funklöchern auf dem Land. Bei 700-MHz gibt es in Grenzregionen ein altes Problem. Bei einzelnen Nachbarn wird 700-MHz noch immer für den Rundfunk genutzt, somit ist ein Ausbau in Grenzregionen mit diesem Frequenzspektrum aktuell noch nicht möglich. Von dieser Problematik sind jedoch nur wenige Regionen betroffen.

Bis Ende 2019 liegt die LTE-Netzabdeckung in den Bundesländern auf einem ähnlichen Niveau, so sehen es die Auflagen der Bundesnetzagentur aus. Bei der Auktion 2015 haben sich Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland verpflichtet, bis zum 01.01.2020 deutschlandweit eine 4G-Abdeckung von 98 Prozent (nach Bevölkerung) zu bieten, Jedes Bundesland muss mit mindestens 97 Prozent versorgt sein, um eine gleichmäßige Versorgung zu gewährleisten.

Großstädte mit guter LTE-Netzabdeckung in allen Bundesländern

Die LTE-Netzabdeckung in den Großstädten ist hingegen in allen Bundesländern gut. In vielen Metropolen und Ballungszentren bieten die Netzbetreiber eine 4G-Abdeckung von 100 Prozent. Vor allem in den Stadtzentren surfen die Nutzer dank LTE Advanced mit hohen Übertragungsraten. Besonders Vodafone hat in den letzten Jahren beim LTE Ausbau auf hohe mobile Geschwindigkeiten gesetzt. In Berlin, Hamburg oder Düsseldorf surfen Kunden mit bis zu 1 Gbit/s, in über 30 Städten sind im D-Netz bis zu 500 Mbit/s möglich.         

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